Digitalisierungsprojekte als Motor gegen die Rezession
Quelle: marekuliasz/Shuttertock.com
Besonders in diesen 4 Branchen wird gerade jetzt massiv in Technologie investiert
Deutschland als Wirtschaftsmotor der EU und des Euroraumes befindet sich seit dem Sommer auch datentechnisch in einem negativen Wirtschaftswachstum und steuert somit auf eine Rezession zu, oder befindet sich bereits in einer. Viele andere Regionen in Europa werden dieser Entwicklung folgen, und sich der Dynamik nicht entziehen können.
Als Konsequenz für den IT-Bereich sollte man generell mit rückläufigen Investitionen und auch mit IT-Projekten die aufgeschoben oder ganz gestrichen werden rechnen. Ein Grund für uns, in die Vergangenheit zu reisen, und dadurch Rückschlüsse auf die Zukunft zu schließen. Historisch gesehen gibt es jedoch Sektoren, die die Notwendigkeit von Investitionen und hier insbesondere von Technologieinvestitionen auch in wirtschaftlich schwierigen Phasen haben, und somit auch davon auszugehen ist, dass Sie auch während einer Rezession in Digitalisierung investieren werden (müssen).
1. Gesundheitswesen: Innovativ trotz Budgetdruck
Gesundheit – ein langes Leben mit möglichst hoher Lebensqualität war wohl immer und bleibt auch der Wunsch der meisten Menschen. Deshalb ist ein dementsprechender politischer Druck auf dem Gesundheitswesen, das vor enormen Herausforderungen steht: von einer alternden Bevölkerungen, über den Anstieg chronischer Krankheiten, der frühzeitigen Diagnostik bis hin zu steigenden Patientenerwartungen.
In diesem Umfeld wird der IT eine Schlüsselrolle zuteil. Sie kann helfen, die Patientenversorgung zu verbessern, Diagnoseprozesse zu beschleunigen und die Verwaltung von Krankenhäusern und Praxen effizienter zu gestalten. Neueste Entwicklungen in der Telemedizin und KI-gestützte Diagnosetools beispielsweise könnten die Branche revolutionieren und werden daher trotz knapper Kassen vorangetrieben. Der Digitalisierung und dem Aufbau digitaler Kompetenzen kommt daher besonders in der EU eine ganz zentrale Rolle in den kommenden Jahren zu.
Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass gerade im Gesundheitswesen trotz Budgetknappheit weiterhin Ressourcen zur Verfügung stehen werden, um den effizienten Einsatz von Digitalisierung voranzutreiben, um andere Bereiche zu entlasten.
2. Energie- und Versorgungsunternehmen: Intelligente Energienetze und nachhaltige Lösungen
Der globale Klimawandel und die dringende Notwendigkeit, erneuerbare Energiequellen stärker zu nutzen, treiben Versorgungsunternehmen dazu, in innovative Technologien zu investieren. Diese Unternehmen sehen sich mit der komplexen Aufgabe konfrontiert, Energienetze smarter zu gestalten, Energieeffizienz zu maximieren und dennoch Kosten zu senken.
Dies erfordert bedeutende Investitionen in IT-Systeme, von Big-Data-Analysen über IoT bis hin zu KI-gesteuerten Prognosemodellen. Für die Energie- und Versorgungsunternehmen bedeutet das: um selbst aus der Krise zu finden, unterstützt vom politischen Willen innerhalb der EU, und somit Zugang zu Fördermittel, werden Digitalisierungsprojekte im Rahmen des Aufbaues und der Versorgung mit nachhaltiger Energie besondere Priorität in der Durchführung erreichen.
3. Öffentliche Verwaltung: Effiziente Prozesse und Bürgerfreundlichkeit
Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation oder Rezession setzen Regierungen häufig unterstützende Maßnahmen, insbesondere zur Förderung von Infrastrukturprojekten, um die Nachfrage im Land anzukurbeln. Was früher große Bau- und Straßenbauprojekte waren, ist heutzutage vermehrt die Investition in digitalisierte Infrastruktur. Die Bürger von heute erwarten digitale Dienstleistungen, die genauso effizient und bequem sind wie Online-Banking oder E-Shopping. E-Government-Plattformen, digitale Bürgerdienste oder interaktive Plattformen für Bürgerbeteiligung sind daher im Vormarsch. Zudem können durch die Digitalisierung administrative Prozesse effizienter und transparenter gestaltet werden.
4. Landwirtschaft und Konsumgüter: Die Basis unserer Gesellschaft
Trotz Rezession müssen Menschen essen, trinken und konsumieren. Der Lebensmitteleinzelhandel und die Landwirtschaft bleiben also unverzichtbar und werden auch die nächste Dekade wachsen. Dennoch ist Stagnation für sie keine Option: Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Ressourcenknappheit erfordern technologische Lösungen. Precision Farming, automatisierte Lagerhaltungssysteme oder datengetriebene Supply-Chain-Optimierungen sind nur einige Beispiele. Der Technologieeinsatz in diesen Branchen zielt darauf ab, höhere Erträge zu erzielen, Ressourcen effizienter zu nutzen und den Kunden noch besser zu bedienen.
Fazit
Jede Rezession bringt Unsicherheit, aber auch Chancen mit sich. Sie zwingt Branchen dazu, effizienter, innovativer und kundenorientierter zu agieren. Der Einsatz von IT und moderner Technologie kann hierbei einen entscheidenden Unterschied machen. Es zeigt sich, dass die Branchen, die in diese Bereiche investieren, nicht nur besser durch wirtschaftlich schwierige Zeiten kommen, sondern auch gestärkt in die Zukunft blicken können. In bestimmten Branchen ist die Notwendigkeit für Digitalisierungsprojekten auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten essentiell und müssen durchgeführt werden, um nicht einen massiven Wettbewerbsnachteil zu erleiden.